Ostern im Burgviertel

Aus der Fränkischen Schweiz stammt der Brauch, Osterbrunnen zu schmücken. Am Karsamstag werden zur Vorbereitung auf Ostern öffentliche Dorfbrunnen mit bemalten Ostereiern und anderem Verzierungen zu Osterbrunnen geschmückt.

Mündliche Überlieferungen berichten erstmals von einem Osterbrunnen in Aufseß um das Jahr 1909. Die Gründe für die Entstehung des Brauches des österlichen Brunnenschmückens in der Fränkischen Schweiz sind unklar. Neben christlichen Interpretationen wird als Erklärung häufig die Wasserarmut der Fränkischen Schweiz genannt, durch die der Wasserversorgung einen besonders hohen Stellenwert zukam. Auch mag das gründliche, meist in Gemeinschaftsarbeit durchgeführte Reinigen der für die Trinkwasserversorgung wichtigen Brunnen und Quellen vom Schmutz des Herbsts und Winters eine Rolle bei der Entstehung des Brauches gespielt haben.

Diese alte fränkische Tradition hat unsere IG wieder aufleben lassen, und schmückte zum 4. Mal den Brunnen am Tiergärtnertor österlich. Die Bewohner des Burgviertels waren eingeladen, ebenfalls selbst bemalte Eier zu spendieren. Knapp 60 Eier konnten so die Mitglieder unserer IG in das große Ei zwischen den beiden Säulen im Brunnen einflechten.

Am Gründonnerstag konnten wir den Wirtschaftsreferenten der Stadt Nürnberg, Herrn Dr. Roland Fleck, am Osterbrunnen begrüßen. Pünktlich um 11.00 Uhr schnitt Dr. Fleck einen Osterzopf an und verteilte diesen an die anwesenden Besucher. Während des ganzen Tages konnten die Besucher sich kostenlos ein Stück Osterzopf und einen Kaffee bei den beteiligten Geschäften abholen.

Für Kinder wurde am Sebalder Platz ein Ostereier-Malwettbewerb veranstaltet. Diese Eier werden von uns nächstes Jahr als Schmuck im Brunnen verarbeitet. Darüber hinaus konnten die Kinder und Gäste nebenan den Schäfer Kißlinger bei seiner Arbeit beobachten.